HealthDay
ERKRANKUNG

Medizinische Probleme am Urlaubsort

VonChristopher Sanford, MD, MPH, DTM&H, University of Washington;
Alexa Lindley, MD, MPH, University of Washington School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Aug. 2022 | Geändert Dez. 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

An internationalen Urlaubsorten ist es besonders wichtig, gesundheitliche Probleme zu verhindern und zu vermeiden. Bestimmte Infektionen kommen in bestimmten Gebieten häufig vor. Wenn sie eine Fernreise erwägen, sind viele Menschen wegen der Infektionen sehr besorgt. Verkehrsunfälle und Herzkrankheiten sind jedoch die häufigste Todesursache bei Auslandsreisenden. Da Herzkrankheiten auch bei Nichtreisenden Todesursache Nummer eins sind, sollte bereits zu Hause vor einer Reise auf die Gesundheit geachtet werden. Auf diese Weise lassen sich Krankheiten unterwegs am besten verhindern.

Verletzungen und Tod auf Reisen

Bei jüngeren Reisenden und Reisenden im mittleren Alter sind durch Verkehrsunfälle verursachte Verletzungen die häufigste Todesursache. Auf Reisen häufig ist ebenfalls der Tod durch Ertrinken. Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand, um solche Verletzungen zu vermeiden. Bei ungewohnten Verkehrsbedingungen (wie z. B. der Linksverkehr in England) steht der öffentliche Nahverkehr zur Verfügung. Alternativ könnte ein Fahrer angeheuert werden, der sich mit den Straßen und Verkehrsregeln vor Ort auskennt. Reisende sollten überfüllte Transportmittel, wie zum Beispiel Taxis oder Fähren, sowie nächtliches Fahren und Schwimmen bei schlechten Sichtverhältnissen vermeiden. Auch Beifahrer sollten einen Sicherheitsgurt anlegen, und ein Helm beim Fahrradfahren ist ein Muss. Reisende sollten Motorräder und Mopeds meiden und nicht auf dem Busdach oder auf der offenen Ladefläche von Lastwagen fahren. Außerdem sollte Alkohol niemals vor dem Autofahren oder Schwimmen getrunken werden, selbst wenn dies nicht gesetzlich verboten ist oder wenn die bestehenden Gesetze nicht durchgesetzt werden. Reisende sollten außerdem Strände mit heftigem Wellengang vermeiden, insbesondere, wenn keine Rettungsschwimmer vor Ort sind.

Viele Städte sind nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr sicher, einige sogar tagsüber. In solchen Städten sollten Reisende daher nicht allein auf schlecht beleuchteten oder verlassenen Straßen unterwegs sein. Dies gilt besonders für Länder, in denen man sofort als Fremder erkannt wird.

Hellhäutige Reisende sind in tropischen Breitengraden und in großen Höhenlagen anfälliger für Sonnenbrand. Empfohlen wird ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF von 30 oder höher). Wenn sowohl Sonnenschutzcreme als auch Insektenschutzmittel verwendet werden, sollte zuerst ein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden, anschließend nach mindestens fünfzehn Minuten, das Insektenschutzmittel.

Wussten Sie ...

  • Häufigste Todesursache bei jüngeren Reisenden und Reisenden im mittleren Alter sind Verletzungen.

Reisedurchfall

Reisedurchfall (Turista) ist bei Auslandsreisenden das häufigste gesundheitliche Problem. Sie wird durch Bakterien oder Viren verursacht, mit denen Nahrungsmittel oder Wasser kontaminiert sind.

Das Risiko lässt sich wie folgt reduzieren:

  • Trinken und Zähneputzen ausschließlich mit in Flaschen abgefülltem, gefiltertem, abgekochtem, UV-behandeltem oder mit Entkeimungstabletten aufbereitetem Wasser

  • Eiswürfel vermeiden

  • Frisch zubereitete Speisen nur dann essen, wenn Sie durchgegart sind

  • Obst und Gemüse selbst pellen oder schälen

  • Speisen möglichst nicht bei Straßenhändlern kaufen

  • Hände häufig waschen

  • Auf alle Nahrungsmittel verzichten, auf denen Fliegen gesessen haben

Auch die Einnahme bestimmter Antibiotika kann Reisedurchfall verhindern. Diese Präparate können jedoch Nebenwirkungen hervorrufen und das Risiko erhöhen, dass Bakterien eine Antibiotikaresistenz entwickeln. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte vorbeugende Antibiotika nur für Personen mit einer Immunschwächekrankheit.

In den meisten Fällen klingt der Reisedurchfall nach etwa drei bis fünf Tagen von allein ab und erfordert lediglich eine stetige Flüssigkeitsaufnahme, um Austrocknung zu vermeiden. Normale klare Flüssigkeiten (ohne Koffein oder Alkohol) sind für die meisten Menschen geeignet. Jüngere Kinder und ältere Menschen können von einer Rehydratationspulver-Mischung oder einer oralen Rehydratationslösung profitieren.

Personen mit mittelschweren bis schweren Symptomen (so schwer, dass sie nichts mehr unternehmen können) sollten die Einnahme eines Antibiotikums in Betracht ziehen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie außerdem an Erbrechen, Fieber und Bauchkrämpfen leiden oder Blut im Stuhl haben. Azithromycin ist in den meisten Ländern geeignet und wird für Kinder und Schwangere empfohlen. Vor der Reise sollte ein Arzt aufgesucht werden, um ein Rezept für ein Antibiotikum zu erhalten. Personen ab sechs Jahren, die kein Blut im Stuhl, Fieber oder Bauchschmerzen haben, können das rezeptfreie Durchfallmittel Loperamid einnehmen.

Ältere Erwachsene und jüngere Kinder sollten auf Reisen auf Rehydratationspulver-Mischungen zurückgreifen. Wenn diese Mischungen nicht erhältlich sind, können Rehydratationslösungen selbst hergestellt werden, indem man sechs Teelöffel Zucker und einen halben Teelöffel Salz mit einem Liter Wasser mischt. Diese Mischungen sollten jedoch sehr sorgfältig zubereitet werden, da jüngere Kinder ernsthaft krank werden oder sterben können, wenn sie eine zu große Menge einer nicht richtig gemischten Lösung zu sich nehmen (z. B. wenn eine Rehydratationsmischung nicht vollständig verdünnt wurde).

Malaria bei Reisenden

Malaria tritt in allen Tropengebieten häufig auf. Die Krankheit lässt sich vermeiden, indem man sich vor Moskitostichen schützt und ein Antimalariapräparat einnimmt.

Moskitostiche lassen sich wie folgt vermeiden:

  • Tragen langärmliger Oberteile und langer Hosen (besonders in der Morgen- und Abenddämmerung, wenn Moskitos am aktivsten sind)

  • Schlafen unter einem Moskitonetz

  • Auftragen des Insektizids Permethrin auf Kleidung oder Kauf von Kleidung, die mit Permethrin imprägniert wurde

  • Anwendung von Insektenschutzmitteln, die Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin enthalten

Insektenschutzmittel können außerdem zur Vorbeugung vor anderen Krankheiten helfen, die durch Moskitos übertragen werden, wie Dengue-, Zika- und Gelbfieber.

Malariamittel

Aber auch wenn Maßnahmen ergriffen werden, um Mückenstiche zu vermeiden, sind auf vielen Reisen dennoch Medikamente zur Vorbeugung vor Malaria (wie Mefloquin, Chloroquin, Doxycyclin oder Atovaquon/Proguanil) erforderlich. Informationen über bestimmte Regionen sind vom Centers for Disease Control and Prevention (CDC: Malaria and Travelers) erhältlich.

Schwangere sollten in Erwägung ziehen, Reisen in Malariagebiete zu verschieben, da die Wahrscheinlichkeit eines schweren und lebensbedrohlichen Krankheitsverlaufs einer Malaria in der Schwangerschaft höher ist, selbst wenn vorbeugende Medikamente eingenommen werden. Schwangere, die eine Reise nicht aufschieben können, müssen abwägen, was gefährlicher ist: Malariamittel einzunehmen, deren Risiko in einer Schwangerschaft nicht genau bekannt ist, oder ohne Malariaschutz zu reisen.

Obwohl der neue Malariaimpfstoff RTS,S/AS01 (RTS,S) für Kinder empfohlen wird, die in Regionen mit mittelschwerer bis hoher Übertragung durch Plasmodium falciparum ausgelöster Malaria leben, wird dieser Impfstoff nicht für Reisende in diese Regionen empfohlen.

Sexuell übertragbare Infektionen

Sexuell übertragbare Infektionen, einschließlich einer Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV), Gonorrhö, Syphilis, Trichomoniasis und Hepatitis B, treten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen häufiger auf. Alle lassen sich durch Abstinenz oder die korrekte, konsequente Verwendung von Kondomen verhindern (siehe Vorbeugung von sexuell übertragbaren Infektionen). Da HIV und Hepatitis B über Blut und Nadeln übertragen werden, sollte ein Auslandsreisender einer Bluttransfusion nur dann zustimmen, wenn das Blut auf Infektionen untersucht wurde. Außerdem sollte man darauf achten, dass für Injektionen ausschließlich Einwegnadeln verwendet werden.

COVID-19

COVID-19 ist eine akute Atemwegserkrankung, die schwerwiegend sein kann und von dem Coronavirus mit der Bezeichnung SARS-CoV-2 verursacht wird. Die COVID-19 Pandemie führte zu Reisebeschränkungen in und aus verschiedenen Ländern. Die Einreisebestimmungen (z. B. Tests, Impfungen, Quarantäne) ändern sich häufig und Reisende sollten die Internetseiten der Gesundheitsbehörden ihrer jeweiligen Länder (z. B. in den USA, den Centers for Disease Control and Prevention) sowie die der Zielländer auf aktuelle Empfehlungen überprüfen.

Dengue-Fieber

Das Dengue-Fieber ist eine durch Stechmücken übertragene Virusinfektion, die Fieber, Schmerzen am ganzen Körper und bei einer schweren Infektion auch externe und innere Blutungen verursacht (hämorrhagisches Dengue-Fieber). Das Dengue-Fieber ist in den Tropen und Subtropen weltweit verbreitet. vor allem in Südostasien, immer häufiger aber auch in Mittel- und Südamerika und anderen Ländern. Es ist in der Karibik (einschließlich in Puerto Rico und den Amerikanischen Jungferninseln), in Ozeanien und auf dem indischen Subkontinent aufgetreten.

Ein Impfstoff ist in Mexiko, Brasilien, Thailand und in einigen anderen Ländern erhältlich (nicht in den USA), er wird jedoch nur bei Menschen eingesetzt, die bereits früher an Dengue-Fieber litten.

Für Personen, die in Gebiete reisen, in denen Dengue verbreitet ist, ist Stechmückenschutz wichtig.

  • Kleidung tragen, die so viel wie möglich vom Körper bedeckt

  • Kleidung tragen, auf die das Insektizid Permethrin aufgetragen wurde, und unter einem mit Permethrin behandelten Moskitonetz schlafen, wenn die Schlafräume nicht klimatisiert sind

  • Insektenschutzmittel verwenden, die z. B. Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin enthalten

  • Kontakt mit Stechmücken und Zecken nach Möglichkeit vermeiden

Diese Maßnahmen bieten auch Schutz vor anderen, durch Insekten übertragene Krankheiten, unter anderem Zika und Chikungunya. (Siehe CDC: Prevent Mosquito Bites.)

Grippe (Influenza)

Influenza (Grippe) ist eine Virusinfektion der Lunge und der Atemwege mit einer der Grippeviren. Sie kommt bei Auslandsreisenden häufig vor. Eine jährliche Grippeimpfung ist die beste Prophylaxe gegen die Krankheit.

Schistosomiasis

Schistosomiasis ist eine häufige und potenziell schwere Infektion. Sie wird von einem Parasiten verursacht, der in Afrika, Südostasien, China und dem östlichen Südamerika in Süßwasser lebt. Das Krankheitsrisiko lässt sich reduzieren, indem man Süßwasseraktivitäten in besonders betroffenen Gebieten meidet. Asymptomatische Reisende, die in Regionen mit Süßwasser in Berührung kamen, in denen Schistosomiasis verbreitet ist, sollten nach dem Rückflug aus solchen Regionen auf den Parasiten untersucht werden.

Läuse und Krätze

Läuse und Krätze treten häufig in überfüllten Unterkünften, unterentwickelten Gegenden und an Orten mit schlechten Hygienestandards auf. Sie können mit Permethrin-, Malathion- oder Lindan-Lotionen behandelt werden. Diese Lotionen dürfen jedoch nicht präventiv verwendet werden.

Zika-Virus

Eine Zika-Virusinfektion verursacht bei Erwachsenen nur wenige oder keine Symptome. Während einer Schwangerschaft kann eine Zika-Infektion jedoch schwere Geburtsfehler auslösen.

Eine Zika-Virusinfektion wird durch Moskitos übertragen, jedoch auch bei sexuellem Kontakt sowie bei Bluttransfusionen eines Infizierten. Die Krankheit hat sich weit über Süd- und Zentralamerika, die Karibik, Südostasien, Südostasien und Pazifikinseln ausgebreitet. Das Centers for Disease Control and Prevention (CDC) berichtete kürzlich, dass alle Fälle von Zika-Virusinfektionen in den USA von Reisenden stammten, die aus den betroffenen Regionen zurückgekehrt waren. Es gab keine Berichte von einer Übertragung des Zika-Virus durch heimische Stechmücken oder durch sexuellen Kontakt. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfehlen Schwangeren einen Aufschub von Reisen in Gebiete zu erwägen, in denen Infektionen mit dem Zika-Virus häufig sind (siehe CDC: Zika Virus: For Pregnant Women und CDC Zika Travel Information).

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention: Gesundheit der Reisenden