Parakokzidioidomykose

(Südamerikanische Blastomykose)

VonSanjay G. Revankar, MD, Wayne State University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Apr. 2021
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Parakokzidioidomykose ist eine Infektion, die vom Pilz Paracoccidioides brasiliensis verursacht wird.

  • Die Sporen des Pilzes, der in der Erde wächst, können eingeatmet werden.

  • Die meisten Betroffenen weisen keine Symptome auf, aber wenn es zu Symptomen kommt, treten diese in der Regel erst Jahre nach dem Einatmen des Pilzes auf.

  • Parakokzidioidomykose verursacht in der Regel Husten, Fieber, Kurzatmigkeit und Atemschwierigkeiten, kann aber auch offene Wunden, geschwollene Lymphknoten und manchmal Bauchschmerzen hervorrufen.

  • Ärzte diagnostizieren diese Infektion, indem sie den Pilz in Gewebeproben identifizieren.

  • Parakokzidioidomykose wird normalerweise mit dem Antimykotikum Itraconazol behandelt.

(Siehe auch Übersicht über Pilzinfektionen.)

Parakokzidioidomykose wird durch das Einatmen von Pilzsporen verursacht, die in der Erde wachsen.

Parakokzidioidomykose betrifft normalerweise die Lunge, die Haut, den Mund, den Rachen und die Lymphknoten, aber manchmal tritt sie auch in der Leber oder der Milz auf.

Sie tritt häufiger bei Männern zwischen 20 und 50 Jahren auf, insbesondere bei landwirtschaftlichen Arbeitern wie Kaffeebauern in Kolumbien, Venezuela und Brasilien. Ungefähr 5 bis 10 Prozent der Fälle treten bei jüngeren Personen (Männer und Frauen) auf. Sie tritt nur in Süd- und Mittelamerika (insbesondere Brasilien) auf, wo schätzungsweise 10 Millionen Menschen daran leiden.

Parakokzidioidomykose befällt üblicherweise Menschen mit gesundem Immunsystem. Sie kommt bisweilen aber auch bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem vor (weil sie an einer anderen Erkrankung leiden oder Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen).

Symptome einer Parakokzidioidomykose

Bei den meisten Menschen, die Sporen einatmen, entwickelt sich eine Infektion, die keine Symptome hervorruft. Wenn Symptome auftreten, dann entwickeln sich diese gewöhnlich erst mehrere Monate oder Jahre nach dem ersten Kontakt.

Falls eine Parakokzidioidomykose entsteht, ähnelt sie in der Regel einer Lungenentzündung und verursacht Husten, Fieber, Kurzatmigkeit und Schwierigkeiten beim Atmen. Sie kann von allein abklingen.

Die Infektion kann sich von der Lunge auf andere Teile des Körpers ausbreiten. Im Mund und auf der Haut kann es zu schmerzenden offenen Geschwüren kommen. Infizierte Lymphknoten schwellen an und können Eiter ablassen, der dabei durch die Haut brechen kann, aber nur leichte Schmerzen verursacht. Die am häufigsten infizierten Lymphknoten sind normalerweise die im Hals und unter den Armen. Leber und Milz können sich vergrößern und manchmal Bauchschmerzen verursachen. Manchmal dauern die Symptome lange an, die Infektion ist jedoch nur selten tödlich.

Bei manchen Menschen mit Parakokzidioidomykose kommt es zu einer chronischen Lungenerkrankung, die eine Vernarbung (Fibrose) und großräumige Schäden in der Lunge (Emphysem) hervorruft.

Wenn es bei jungen Menschen oder Menschen mit einer HIV-Infektion oder AIDS zu einer Parakokzidioidomykose kommt, ist die Infektion aggressiver. Sie breitet sich weit aus und umfasst das Knochenmark und andere Organe. Die Betroffenen sind fiebrig und verlieren an Gewicht. Die Lymphknoten, die Leber und die Milz vergrößern sich und es kommt zu einer Anämie.

Diagnose einer Parakokzidioidomykose

  • Untersuchung und Anlegen einer Kultur mit Proben des infizierten Gewebes

Die Diagnose der Parakokzidioidomykose stützt sich auf die Symptome und das Ergebnis der körperlichen Untersuchung.

Um eine Parakokzidioidomykose zu diagnostizieren, entnimmt ein Arzt Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung und zur Kultivierung.

Behandlung von Parakokzidioidomykose

  • Itraconazol (ein Antimykotikum)

Die bevorzugte Behandlungsmethode bei Parakokzidioidomykose ist die Gabe des oralen Antimykotikums Itraconazol.

Trimethoprim mit Sulfamethoxazol ist eine Alternative, muss jedoch viel länger (bis 5 Jahre lang) eingenommen werden als Itraconazol (6 bis 12 Monate lang).

Amphotericin B ist auch wirksam, wird aber wegen seiner Nebenwirkungen nur in sehr schweren Fällen angewendet.