Der Meningokokkenimpfstoff schützt vor Infektionen, die vom Bakterium Neisseria meningitidis (Meningokokken) verursacht werden. Meningokokken-Infektionen können zu Meningitis (Hirnhautentzündung), gefährlich niedrigem Blutdruck (Schock) und zum Tod führen. Diese Bakterien sind die häufigste Ursache für bakterielle Meningitis bei Kindern und die zweithäufigste Ursache für bakterielle Meningitis bei Erwachsenen.
Weitere Informationen finden Sie in den Angaben zum Meningokokkenimpfstoff der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) unter Meningococcal vaccine .
(Siehe auch Überblick über Immunisierung.)
Es gibt mehrere spezifische Arten (als Serogruppen oder Serotypen bezeichnet) von Neisseria meningitidis. Meningokokken-Impfungen schützen vor den Serotypen, welche die meisten Meningokokken-Infektionen auslösen (Serotypen A, B, C, W und Y). In den USA gibt es zwei Formulierungen des Meningokokkenimpfstoffs:
Für Personen ab 9 Monaten bis 55 Jahre sowie für Routineimpfungen in der Kindheit wird der Konjugatimpfstoff (MCV4, der vor den Serotypen A, C, W und Y schützt) bevorzugt (siehe CDC: Meningococcal ACWY vaccine information statement).
Gegen eine bestimmte Art von Meningitis-Bakterien, die häufig für Ausbrüche unter Hochschulstudenten verantwortlich ist, steht der Meningokokkengruppe-B-Impfstoff (MenB) zur Verfügung (siehe CDC: Meningococcal B vaccine information statement).
Verabreichung des Meningokokken-Impfstoffs
Der MCV4-Impfstoff ist Teil des für Kinder empfohlenen Impfschemas (siehe CDC: Child and Adolescent Immunization Schedule by Age). Er wird in zwei Dosen verabreicht und dabei in einen Muskel injiziert. Die erste Dosis wird im Alter von 11 bis 12 Jahren und die zweite Dosis im Alter von 16 Jahren verabreicht.
Der Impfstoff wird auch für jüngere Kinder empfohlen, bei denen ein erhöhtes Risiko einer Meningokokken-Infektion besteht, beispielsweise solchen ohne Milz oder mit gestörter Milzfunktion und solchen mit bestimmten Immunmangelkrankheiten. Das Mindestalter für eine solche Impfung liegt zwischen 6 Wochen und 9 Monaten, je nachdem, welche Formulierung angewendet wird.
Der MenB-Impfstoff wird in zwei Dosen verabreicht und dabei in einen Muskel injiziert. Er kann Personen ab 10 Jahren verabreicht werden, die bestimmte Merkmale aufweisen, aufgrund derer sie einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Auf Wunsch können den Impfstoff auch alle Personen zwischen 16 und 23 Jahren erhalten, auch wenn sie keine bestimmten Hochrisiko-Merkmale aufweisen und bei ihnen kein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Das bevorzugte Alter für die Impfung beträgt 16 bis 18 Jahre.
Die Meningokokkenimpfung wird auch für die folgenden Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen:
Menschen, die keine Milz haben oder deren Milz funktionsgeschädigt ist (einschließlich Sichelzellanämie)
Personen mit einer HIV-Infektion
Personen mit bestimmten Immunmangelkrankheiten
Patienten, die Eculizumab oder Ravulizumab einnehmen (Medikamente zur Hemmung des Komplementsystems)
Mikrobiologen, die regelmäßig mit den Bakterien in Kontakt kommen
Jugendliche, die bisher noch nicht geimpft wurden
Alle Hochschulstudenten im ersten Studienjahr, die in einem Studentenwohnheim leben und höchstens 21 Jahre alt sind und nach Erreichen des 16. Lebensjahres noch keine Dosis des Impfstoffs erhalten haben
Alle Wehrdienstleistenden
Reisende in oder Bewohner von Regionen, in denen die Infektion verbreitet ist
Personen, die einer Meningitis-Epidemie ausgesetzt waren
Gefährdete Personen über 55 Jahren, die ein Risiko für Meningokokken-Erkrankungen haben und die zuvor noch keinen Impfstoff erhalten haben oder nur eine Einzeldosis benötigen (z. B. Reisende)
Wenn Menschen eine vorübergehende Erkrankung haben, warten Ärzte normalerweise mit der Impfung, bis die Erkrankung abgeklungen ist (siehe auch CDC: Wer sollte mit diesen Impfstoffen NICHT geimpft werden?).
Nebenwirkungen des Meningokokken-Impfstoffs
Die Injektionsstelle kann schmerzhaft, geschwollen und gerötet sein. Manche Geimpfte leiden unter Kopfschmerzen und Müdigkeit. Mitunter tritt Fieber auf.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass MSD MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Meningokokkenimpfung
CDC: Wer sollte mit diesen Impfstoffen NICHT geimpft werden?
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Meningococcal Disease: Recommended vaccinations