Rotavirus-Infektion

VonBrenda L. Tesini, MD, University of Rochester School of Medicine and Dentistry
Überprüft/überarbeitet Juni 2023
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Kurzinformationen

Rotavirus ist ein häufiges und sehr ansteckendes Virus, das zu Erbrechen und Durchfall führt.

  • Es ist eine Virusinfektion des Verdauungstrakts, die zu schwerem Flüssigkeitsmangel führen kann.

  • Typische Symptome sind Fieber, Erbrechen und wässriger Durchfall.

  • Die Diagnose gründet auf den Symptomen.

  • Durch Ruhe und Trinken von Flüssigkeit geht es den meisten Kindern besser, einige erhalten auch intravenös Flüssigkeit (über eine Vene).

  • Eine Routineimpfung kann die Rotavirus-Infektion verhindern.

Das Rotavirus ist weltweit die häufigste Ursache von schwerem, dehydrierendem Durchfall bei Kindern zwischen 3 und 15 Monaten. Es ist eines der Viren, das Gastroenteritis (eine Entzündung des Verdauungstrakts, die zu Erbrechen, Durchfall oder beidem führt) verursacht.

In den USA wurden vor Verfügbarkeit eines Rotavirus-Impfstoffs etwa 55.000 bis 70.000 Kinder unter 5 Jahren wegen Rotavirus-bedingter Diarrhö ins Krankenhaus eingewiesen. In den USA sterben sehr selten Kinder am Rotavirus; weltweit ist das Virus jedoch jährlich für etwa 200.000 Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren verantwortlich. Die meisten dieser Kinder leben in Entwicklungsländern.

Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen, vor allem wenn jemand an Durchfall erkrankt ist und sich nach dem Stuhlgang nicht gründlich die Hände wäscht. Die Infektion kann auch auftreten, wenn sich die Personen nach dem Berühren eines mit infiziertem Stuhl verunreinigten Objekts (wie Windeln oder Spielzeug) an ihren Mund fassen. Die Übertragung mit infiziertem Stuhl wird fäkal-orale Übertragung genannt. Auch durch Aufnahme von Nahrungsmitteln oder Wasser, die mit dem Virus verunreinigt sind, kann es zu einer Infektion kommen. Erwachsene können sich nach engem Kontakt mit einem infizierten Kind anstecken, eine schwere Erkrankung ist jedoch selten.

Im Winter verursachen Rotaviren in den gemäßigten Zonen die meisten Durchfälle, die so ernst sind, dass Säuglinge und Kleinkinder ins Krankenhaus müssen. Vor der Einführung des Rotavirus-Impfstoffs begann üblicherweise im November im Südwesten der USA eine Welle von Rotavirus-Erkrankungen, die dann im März des darauffolgenden Jahres im Nordosten abebbte. Nun ist das Eintreten der Krankheit weniger gut vorhersehbar und kann das ganze Jahr über auftreten.

Wussten Sie ...?

  • Außerhalb der USA verursachen Rotavirus-Infektionen jährlich über 200.000 Todesfälle, hauptsächlich bei Kindern unter 5 Jahren, die in Entwicklungsländern leben.

Symptome der Rotavirus-Infektion

Die Symptome des Rotavirus beginnen mit Fieber und Erbrechen, gefolgt von wässrigem Durchfall. Die Krankheit dauert normalerweise 5 bis 7 Tage.

Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen wird, entwickelt sich häufig eine Dehydratation. Dehydratation führt dazu, dass das Kind schwach und teilnahmslos wird und einen trockenen Mund sowie einen beschleunigten Puls bekommt. Bei Kleinkindern ist es wahrscheinlicher, dass der Durchfall zu schwerer Dehydratation und sogar zum Tod führen kann.

Diagnose einer Rotavirus-Infektion

  • Untersuchung durch den Arzt

Im Normalfall werden keine Tests zur Identifikation des Rotavirus vorgenommen, es sei denn, die Ärzte versuchen, das Vorliegen einer Epidemie festzustellen.

Bei Bedarf wird eine Stuhlprobe entnommen und zur Untersuchung an ein Labor geschickt.

Behandlung der Rotavirus-Infektion

  • Bettruhe und Flüssigkeit

Gegen das Rotavirus gibt es keine spezifische Behandlung. Den meisten Kindern geht es mit Bettruhe und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme besser (siehe auch Behandlung der Gastroenteritis).

Sehr kranken Kindern muss Flüssigkeit über die Vene (intravenös) verabreicht werden (siehe auch Dehydratation (Flüssigkeitsmangel)).

Kinder unter 18 Jahren sollten keine Medikamente zur Kontrolle des Durchfalls (sogenannte Antidiarrhoika) erhalten.

Vorbeugung vor Rotavirus-Infektionen

  • Gute Hygiene

  • Rotavirus-Impfstoff

Die beste Vorsorgemaßnahme gegen eine Gastroenteritis ist gute Hygiene. Dazu gehört, dass sich das kranke Kind und alle Haushaltsangehörigen häufig die Hände waschen.

Handhygiene

Es sind zwei Impfungen gegen das Rotavirus verfügbar. Die Rotavirus-Impfung ist eine der empfohlenen Standardimpfungen bei Säuglingen. Abhängig vom verwendeten Impfstoff werden zwei bzw. drei Dosen über den Mund verabreicht: im Alter von 2 Monaten und 4 Monaten oder von 2 Monaten, 4 Monaten und 6 Monaten.