HealthDay
ERKRANKUNG

Übersicht über die Versorgung nach der Geburt

(Pflege nach Schwangerschaft und Geburt)

VonJulie S. Moldenhauer, MD, Children's Hospital of Philadelphia
Überprüft/überarbeitet Feb. 2022
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Kurzinformationen

Die 6 Wochen nach der Schwangerschaft und der Entbindung werden Wochenbett genannt und sind die Nachgeburtsphase, in denen sich der Körper der Frau allmählich wieder regeneriert.

Nach der Geburt treten bei der Mutter bestimmte körperliche Veränderungen und Symptome auf, die gewöhnlich nur vorübergehend leichte Beschwerden verursachen. Schwere gesundheitliche Probleme sind selten. Dennoch werden regelmäßige Arztvisiten, Besuche von medizinischem Personal und Nachsorgeuntersuchungen geplant.

Zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen nach der Geburt gehören:

Postpartale Blutungen können nicht nur kurz nach der Entbindung, sondern auch bis zu 6 Wochen danach auftreten.

Tabelle

Was im Krankenhaus zu erwarten ist

Unmittelbar nach der Geburt des Kindes wird die Mutter mindestens 1 Stunde lang beobachtet. Wurde während der Geburt ein Schmerzmittel verabreicht oder sind während der Entbindung Komplikationen aufgetreten, wird die Mutter unter Umständen nach der Entbindung einige Stunden lang überwacht, in der Regel in einem gut ausgestatteten Erholungsraum mit Zugang zu Sauerstoff, intravenös (über eine Vene) verabreichten Flüssigkeiten und Reanimationsgeräten.

Pulsfrequenz und Temperatur der Mutter werden vom medizinischen Personal überprüft. Gewöhnlich pendelt sich die Pulsfrequenz der Mutter (die während der Schwangerschaft anstieg) innerhalb der ersten 24 Stunden wieder auf einen normalen Wert ein. Auch kann ihre Temperatur während der Schwangerschaft leicht ansteigen. Im Normalfall sinkt diese jedoch innerhalb der ersten Tage wieder auf die Normaltemperatur ab. Nach den ersten 24 Stunden beginnt eine rasche Erholungsphase.

Das medizinische Personal ist darum bemüht, die Schmerzen sowie das Blutungs- und Infektionsrisiko für die junge Mutter so gering wie möglich zu halten.

Vom Krankenhaus nach Hause

Abhängig davon, wie schnell die junge Mutter entlassen wird, muss sie sich bereits im Krankenhaus und später dann zu Hause einigen Veränderungen stellen.

Was zu Hause zu erwarten ist

Sobald die junge Mutter bereit ist, kann sie ihre gewohnten Alltagstätigkeiten wiederaufnehmen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können einer jungen Mutter dabei helfen, sich zu regenerieren und sich gesund zu fühlen.

Auch sexuelle Handlungen sind gestattet, wenn die Frau dazu bereit ist und sie sich gut dabei fühlt. Mit sexuellen Handlungen sollte in den folgenden Fällen so lange gewartet werden, bis die betroffene Stelle verheilt ist:

  • wenn bei der Geburt Risse entstanden sind

  • wenn eine Episiotomie durchgeführt wurde

  • wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde

Eine junge Mutter kann duschen, auch wenn die Entbindung per Kaiserschnitt erfolgte. Baden sollte sie aber erst dann, wenn die Heilung abgeschlossen ist. Der Genitalbereich sollte von vorne nach hinten gewaschen werden. Ist der Bereich wund, können Sitzbäder oder das Verwenden einer Sprühflasche Erleichterung verschaffen. Frauen sollten keine Spülung durchführen, bis sie ihren Arzt am ersten Termin nach der Entbindung danach fragen.

Nach einer vaginalen Entbindung oder einem Kaiserschnitt sollte 2 Wochen lang nichts (einschließlich Tampons und Scheidenspülungen) in die Scheide eingeführt werden. Anstrengende Aktivitäten und schweres Heben sollten 6 Wochen lang vermieden werden. Auch auf sexuelle Handlungen sollte 6 Wochen lang verzichtet werden. Die Inzisionsstelle sollte auf dieselbe Weise wie andere operative Einschnitte umsorgt werden. Gewöhnlich kann 24 Stunden nach der OP wieder geduscht werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Inzisionsstelle nicht gerieben oder gereizt wird. Es sollte erst wieder ein Bad genommen werden, nachdem die Wunde vollständig geschlossen ist und alle Klammern und Nähte entfernt wurden. Die Inzisionsstelle sollte sauber und trocken gehalten werden. Sollte eine zunehmende Rötung oder Drainage der Wunde festgestellt werden, muss dies dem Arzt gemeldet werden. Die Inzisionsstelle selbst kann mehrere Monate lang schmerzen und ein Taubheitsgefühl kann sogar noch länger verspürt werden.