Überblick über Störungen der Plasmazellen

(Dysproteinämien, monoklonale Gammopathie, Paraproteinämien, Plasmazelldyskrasien)

VonJames R. Berenson, MD, Institute for Myeloma and Bone Cancer Research
Überprüft/überarbeitet Juni 2023
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    Störungen der Plasmazellen sind selten. Sie entstehen, wenn sich eine einzelne Plasmazelle übermäßig vermehrt. Die daraus entstehende Gruppe genetisch identischer Zellen (als Klon bezeichnet) bildet eine große Menge einer einzelnen Art von Antikörpern (Immunglobulinen). Die Plasmazellen entwickeln sich aus den B-Zellen (B-Lymphozyten), einem Typ weißer Blutkörperchen, der normalerweise Antikörper bildet. Diese Proteine helfen dem Körper, Infektionen zu bekämpfen.

    Plasmazellen kommen hauptsächlich im Knochenmark und in den Lymphknoten vor. Jede Plasmazelle teilt sich mehrmals, um einen sogenannten Klon zu bilden. Die Zellen eines Klons produzieren jeweils immer nur einen speziellen Typ von Antikörpern. Da Tausende verschiedener Klone existieren, kann der Körper viele verschiedene Antikörper herstellen, mit denen er die vielen infektiösen Mikroorganismen bekämpft, denen der Körper ausgesetzt ist.

    Bei Störungen der Plasmazellen vermehrt sich ein Klon mit Plasmazellen unkontrollierbar. Infolgedessen bildet dieser Klon riesige Mengen eines einzelnen Antikörpers (monoklonaler Antikörper), der als M-Protein bekannt ist. In einigen Fällen (wie bei der monoklonalen Gammopathie) ist der gebildete Antikörper unvollständig und besteht nur aus leichten oder schweren Ketten (funktionale Antikörper bestehen normalerweise aus zwei Paaren mit zwei verschiedenen Ketten, einer leichten und einer schweren).

    Die ungewöhnlichen Plasmazellen und die von ihnen produzierten Antikörper sind auf einen Typ beschränkt. Die Zahl der anderen Arten von Antikörpern, die bei der Bekämpfung von Infektionen helfen, sinkt. Daher haben Patienten mit einer Störung der Plasmazellen häufig ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die ständig steigende Anzahl ungewöhnlicher Plasmazellen dringt in das Gewebe und die Organe ein und schädigt sie, und die Antikörper, die der Klon der Plasmazellen erzeugt, können manchmal lebenswichtige Organe, vor allem die Nieren und Knochen, schädigen.

    Zu den Störungen der Plasmazellen (in absteigender Häufigkeit aufgeführt) gehören u. a.:

    Diese Krankheiten kommen häufiger bei älteren Menschen vor.